《Die Kinder von Izieu(Live From Germany / 1999)》歌词

[00:06:51] Sie war‘n voller Neugier, sie war‘n voller Leben,

[00:06:51] Die Kinder, und sie waren vierundvierzig an der Zahl.

[00:06:51] Sie war‘n genau wie ihr, sie war‘n wie alle Kinder eben

[00:06:51] Im Haus in Izieu hoch überm Rhonetal.

[00:06:51] Auf der Flucht vor den Deutschen zusammengetrieben,

[00:06:51] Und hinter jedem Namen steht bitteres Leid,

[00:06:51] Alle sind ganz allein auf der Welt geblieben,

[00:06:51] Aneinandergelehnt in dieser Mörderzeit.

[00:06:51] Im Jahr vierundvierzig, der Zeit der fleiß‘gen Schergen,

[00:06:51] Der Spitzel und Häscher zur Menschenjagd bestellt.

[00:06:51] Hier wird sie keiner finden, hier oben in den Bergen,

[00:06:51] Die Kinder von Izieu, hier am Ende der Welt.

[00:06:51] Joseph, der kann malen: Landschaften mit Pferden,

[00:06:51] Théodore, der den Hühnern und Küh‘n das Futter bringt,

[00:06:51] Liliane, die so schön schreibt, sie soll einmal Dichterin werden,

[00:06:51] Der kleine Raoul, der den lieben langen Tag über singt.

[00:06:51] Und Elie, Sami, Max und Sarah, wie sie alle heißen:

[00:06:51] Jedes hat seine Gabe, sein Talent, seinen Part.

[00:06:51] Jedes ist ein Geschenk, und keines wird man denen entreißen,

[00:06:51] Die sie hüten und lieben, ein jedes auf seine Art.

[00:06:51] Doch es schwebt über jedem Spiel längst eine böse Ahnung,

[00:06:51] Die Angst vor Entdeckung über jedem neuen Tag,

[00:06:51] Und hinter jedem Lachen klingt schon die dunkle Mahnung,

[00:06:51] Dass jedes Auto, das kommt, das Verhängnis bringen mag.

[00:06:51] Am Morgen des Gründonnerstag sind sie gekommen,

[00:06:51] Soldaten in langen Mänteln und Männer in Zivil.

[00:06:51] Ein Sonnentag, sie haben alle, alle mitgenommen,

[00:06:51] Auf Lastwagen gestoßen und sie nannten kein Ziel.

[00:06:51] Manche fingen in ihrer Verzweiflung an zu singen,

[00:06:51] Manche haben gebetet, wieder andre blieben stumm.

[00:06:51] Manche haben geweint und alle, alle gingen

[00:06:51] Den gleichen Weg in ihr Martyrium.

[00:06:51] Die Chronik zeigt genau die Listen der Namen,

[00:06:51] Die Nummer des Waggons und an welchem Zug er hing.

[00:06:51] Die Nummer des Transports mit dem sie ins Lager kamen,

[00:06:51] Die Chronik zeigt, dass keines den Mördern entging.

[00:06:51] Heute hör‘ ich, wir soll‘n das in die Geschichte einreihen,

[00:06:51] Und es muss doch auch mal Schluss sein, endlich, nach all den Jahr‘n.

[00:06:51] Ich rede und ich singe und wenn es sein muss, werd‘ ich schreien,

[00:06:51] Damit unsre Kinder erfahren, wer sie war‘n:

[00:06:51] Der Älteste war siebzehn, der Jüngste grad vier Jahre,

[00:06:51] Von der Rampe in Birkenau in die Gaskammern geführt.

[00:06:51] Ich werd‘ sie mein Leben lang sehn und bewahre

[00:06:51] Ihre Namen in meiner Seele eingraviert.

[00:06:51] Sie war‘n voller Neugier, sie war‘n voller Leben,

[00:06:51] Die Kinder, und sie waren vierundvierzig an der Zahl.

[00:06:51] Sie war‘n genau wie ihr, sie war‘n wie alle Kinder eben

[00:06:51] Im Haus in Izieu hoch überm Rhonetal.