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《Füchschen》歌词

所属专辑: Flaschenpost 歌手: Reinhard Mey 时长: 06:43
Füchschen

[00:06:44] Hör was der alte Reineke dir sagt:

[00:06:44] Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt,

[00:06:44] Füchschen, glaub‘ ihm nicht!

[00:06:44] Hey Füchschen, siehst du Isegrimm, den Ehrenmann,

[00:06:44] Das noble Wams mit dem Designertüchlein dran?

[00:06:44] Wie er so erdverbunden scherzt, bemüht, sich anzubiedern.

[00:06:44] Wie er so freundlich tut, wie er so volksnah lacht,

[00:06:44] Wie er auf "ich bin doch auch einer von Euch!" macht.

[00:06:44] Der Isegrimm beginnt, mich anzuwidern.

[00:06:44] Hat er doch lange schon vergessen, wo und wer wir sind,

[00:06:44] Vor Geltungssucht zerfressen und vor Machtgier blind,

[00:06:44] Sieht er sich nur noch selbst, der aufgeblas‘ne Gockel.

[00:06:44] Der beim Försterball noch eben mit der Wölfin tanzt

[00:06:44] Und dreist schon hinterm Schuppen mit der Ziege ranzt,

[00:06:44] Will jetzt mit eit‘lem Ehrgeiz auf den Sockel.

[00:06:44] Du hast gesehn, wie Isegrimm die Treue bricht.

[00:06:44] Und wenn er dir das Blaue vom Himmel verspricht:

[00:06:44] Füchschen, glaub‘ ihm nicht!

[00:06:44] Hör was der alte Reineke dir sagt:

[00:06:44] Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt,

[00:06:44] Füchschen, glaub‘ ihm nicht!

[00:06:44] Und vor Schwarzkittel, Füchschen, nimm dich ja in acht,

[00:06:44] Er heuchelt Demut, doch er schielt nach der Macht,

[00:06:44] Er täuscht und trügt mit frommen Redensarten.

[00:06:44] Er predigt Wasser, dabei trinkt er selber Wein

[00:06:44] Und redet dir Schuld und Sünden ein

[00:06:44] Und wildert an der Brut im eignen Garten.

[00:06:44] Immer salbungsvoll, immer verkorkst und geil,

[00:06:44] Sorgt sich der schlimme Finger um dein Seelenheil.

[00:06:44] Sieh ihn selbstgerecht die teig‘gen Hände reiben!

[00:06:44] Er will dich eingeschüchtert und verschreckt und brav,

[00:06:44] Will dich als willenloses, stummes Schaf,

[00:06:44] Denn nur mit Ahnungslosen kann er‘s so bunt treiben.

[00:06:44] Doch gleichviel ob der schmierige Wicht

[00:06:44] Dir Fegefeuer oder Paradies verspricht,

[00:06:44] Füchschen, glaub‘ ihm nicht!

[00:06:44] Hör was der alte Reineke dir sagt:

[00:06:44] Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt,

[00:06:44] Füchschen, glaub ihm nicht!

[00:06:44] Und Füchschen, hüte dich vor der Frau Gieremund.

[00:06:44] Nur Gift und Geifer sprudeln aus ihrem Schlund.

[00:06:44] Sie unterwirft sich hündisch und aus freien Stücken.

[00:06:44] Mit ihrem immer gestrigen Gejaul

[00:06:44] Redet sie dem Pfaffen nach dem Maul

[00:06:44] Und fällt den eignen Schwestern in den Rücken.

[00:06:44] Und meide klug den Bullenbeißer Rüsteviel,

[00:06:44] Seine Spießgesellen und sein Narrenspiel.

[00:06:44] Wo du die witterst, musst du schlimmes ahnen.

[00:06:44] Sie haben nie dem dunklen Bösen abgeschwor‘n.

[00:06:44] Sie ziehen dir das Fell über die Ohr‘n

[00:06:44] Und die alte Losung* steht noch auf ihren Fahnen.

[00:06:44] Und wenn da einer von Ehre, Stolz und Pflicht,

[00:06:44] Von Vaterland und Gehorsam spricht,

[00:06:44] Füchschen, glaub ihm nicht!

[00:06:44] Hör was der alte Reineke dir sagt:

[00:06:44] Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt,

[00:06:44] Füchschen, glaub ihm nicht!

[00:06:44] Ich bin ein alter Knochen und mein Fell wird grau,

[00:06:44] Ich kenn‘ die Fallen und die Wolfseisen genau,

[00:06:44] Kenn‘ die Schrunden und die Beul‘n, wenn sie das Fell dir gerben.

[00:06:44] Ich kann dich lehr‘n, vor der kläffenden Meute zu flieh‘n,

[00:06:44] Die Kunst, den Kopf aus der Schlinge zu zieh‘n,

[00:06:44] Diesen Schlitz im Ohr, den kann ich dir vererben.

[00:06:44] Lehr dich geschmeidig gehn, gegen den Wind,

[00:06:44] Lehr dich Worte, die wie giftige Köder sind,

[00:06:44] Dann werd‘ ich lautlos seitwärts im Gebüsch verschwinden.

[00:06:44] Dann halt die Augen auf, pass‘ auf wie ein Luchs,

[00:06:44] Wasch dich mit allen Wassern, kleiner Fuchs,

[00:06:44] Du musst allein die eigne Wahrheit finden.

[00:06:44] Und wenn jemand aus dem Unterholz bricht

[00:06:44] Und die allein seligmachende Weisheit verspricht,

[00:06:44] Füchschen, glaub ihm nicht!

[00:06:44] Hör was der alte Reineke dir sagt:

[00:06:44] Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt,

[00:06:44] Füchschen, glaub m i r nicht!

[00:06:44] * In der Waidmannsprache = Kot

[00:06:44] Nach J.W. Goethes Dichtung: Reineke Fuchs

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