《Monika》歌词

[00:00:00] Monika - Hannes Wader

[00:00:38] Zu einer Zeit, in der ich sehr allein war, so ohne einen Menschen,

[00:00:44] schaffte ich mir ein Schwein an, das ich Monika nannte.

[00:00:49] Ich stellte es auf meinem Balkon unter und fütterte es mit Abf llen,

[00:00:53] die ich aus den Mülleimern kramte.

[00:00:57] Das Tier fra auch jeden Dreck, machte aber gleichzeitig so viel Mist,

[00:01:01] dass es schon nach wenigen Wochen bis zum Hals in der eigenen Jauche steckte.

[00:01:06] Um es vor dem Ertrinken zu retten,

[00:01:08] setzte ich einen Sessel mitten rein und band die Sau mit Stricken darauf fest.

[00:01:12] Um den Mist nun loszuwerden,

[00:01:17] wandte ich mich mit einer Zeitungsanzeige

[00:01:20] an die Kleing rtner der Umgebung.

[00:01:22] Das Interesse dieser Menschen, an echtem Schweinedung war riesengro ,

[00:01:29] und schon am n chsten Tag standen sie in Schlangen unter meinem Balkon.

[00:01:34] Die Jauche flo in Str men – und manche wollten sogar was

[00:01:39] dafür bezahlen. Irgendwie sprach sich das auch herum.

[00:01:42] Die Leute grü ten mich wesentlich freundlicher als sonst –

[00:01:46] ich wurde jetzt geachtet als ein Mann,

[00:01:49] der es versteht, aus Schei e Geld zu machen.

[00:01:54] Einmal, es war Sommer, die Sau sa drau en breitbeinig

[00:01:59] in ihrem Sessel und sonnte sich,

[00:02:01] da h rte ich sie pl tzlich aufgeregt grunzen.

[00:02:04] Ich riss die Balkontür auf und sah noch,

[00:02:06] wie sich Frau Klotzkes widerlicher K ter an ihr zu schaffen machte.

[00:02:10] Als ich mich dazwischen werfen wollte,

[00:02:12] wurde der Hund pl tzlich an einem Bindfaden hochgezogen

[00:02:15] Und auf dem Balkon über mir sang ein Haufen frühreifer

[00:02:19] Kinder: Eene, meene, mackel, die Sau machts's mit nem Dackel!“

[00:02:31] Durch diese unfreuliche Erlebnis fühlte

[00:02:35] ich mich noch enger an Monika gebunden

[00:02:38] und ich nahm ihren ersten Geburtstag

[00:02:40] als Anlass für eine kleine interne Feier.

[00:02:44] Es machte ihr auch sichtlich Freude,

[00:02:46] sich vorn und hinten von mir bedienen zu lassen.

[00:02:49] Abends zündete ich eine Kerze an,

[00:02:53] stellte ihr einen Eimer billigen Fusel hin,

[00:02:57] mir selbst eine Flasche Schnaps

[00:02:59] Und gemeinsam soffen wir eine Weile vor uns hin,

[00:03:02] und ich erz hlte ihr was von mir.

[00:03:10] Um unserem Fest nun einen besonderen Pfiff zu geben,

[00:03:14] legte ich eine hei e Platte auf, und das h tte ich nicht tun sollen.

[00:03:19] Denn kaum h rte Monika die ersten T ne,

[00:03:22] plumpste sie,

[00:03:22] besoffen wie sie war, von ihrem Sessel und fing wie irrsing an zu tanzen.

[00:03:28] Unf hig mich zu rühren, sah ich,

[00:03:31] wie sich der Balkon langsam vornüber neigte

[00:03:35] und dann mit unbeschreiblichem get se in die Tiefe stürzte,

[00:03:37] W hrend Monika, laut gr hlend,

[00:03:39] mit dem Kopf nach unten,

[00:03:40] in der Astgabel einer Platane schaukelte, die direkt am Hause stand.

[00:03:43] Ein Jahr ist inzwischen vergangen,

[00:03:48] seit Monika wegen Alkoholvergiftung notgeschlachtet werden musste.

[00:03:53] Ich fühle mich schuldig an ihrem Tode und habe mich

[00:03:58] jetzt fast ganz zurückgezogen.

[00:04:03] Um alles wieder gutzumachen, wollte ich mir

[00:04:05] schon ein neues Schwein anschaffen,

[00:04:07] aber der Gedanke daran hat alles Vergangene wieder in mir aufgerührt.

[00:04:12] Stattdessen habe ich mich für eine mittelschwere Frau entschieden.

[00:04:18] Der Balkon ist bereits repariert,

[00:04:21] und frisches Stroh habe ich uns auch schon besorgt...